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Kingdom

(Riget) Regie Larsvon Trier, 300 Min.

Von Günter H. Jekubzik

Etwas ist faul im Staats-Krankenhause Dänemarks. Dieser altenErkenntnis gab Lars von Trier eine bestechend moderne Form. Es klagtenicht allein eine gespenstische Kinderstimme im Aufzug, auch in derVergangenheit des neuen schwedischen Chef-Arztes geistertenSchatten.

Im Geiste von David Lynchs mythischen Polizei-Pulp "Twin Peaks",im Ungeiste von Robert Altmans schwarzer Sanitäts-Satire"M.A.S.H." spottet, erschreckt und erheitert der Vierteiler "Geister"des Dänen von Trier. Im Genre der Krankenhaus-Soaps, mit demStil von Reality-TV, dem bissigen Humor von Monty Python und demSchrecken bester Geister-Geschichten begeistert diesesavantgardistische Geister-Werk. Dabei kritisierte schon derexzellente Vorspann den Versuch, auf den Sümpfen des Mythischeneinen steinernen Tempel der Rationalität zu errichten. DieGrundfesten dieses "Reichs" (-Hospitals) müssen erschüttertwerden. Der Originaltitel "Riget" (Reich) zeigt die weiterenDeutungsfelder der Gesellschaftskritik auf.

Dies Fernsehereignis des Jahres geistert noch die kommenden dreiSamstage bei Arte herum. Und sage nachher niemand entgeistert, sieoder er hätte es nicht gesehen!


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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