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Rosie

Belgien 1998 (Rosie) Regie und Buch Patrice Toye, 97 Min.

Es ist eine kalte Welt. Vor allem der bläulichen Ton der Bilder macht Rosies Fluchtwünsche nachfühlbar. Das 13-jährige Mädchen gibt sich unter viel Schminke frühreif, mußte sich aber auch früh von der Kindheit verabschieden, da ihre sehr junge Mutter Rosie lieber als Schwester mitlaufen läßt. Wärmeersatz liefert da vor allem ihre aufgeplusterte Plüschjacke, in der ein keckes Gesicht den ängstlichen Blick kaum verbergen kann. Zwar gibt es einen gutmütigen Mann, der der Familie auch finanziell Sicherheit geben könnte. Doch der junge Bruder der Mutter ist schließlich mehr als nur ein Onkel ... Ein Leben voller Sorgen und Sehnsüchte für alle Beteiligten, da helfen Rosie nur die kleinen und großen Fluchten mit dem Traumfreund Jimi.

Daß diese Geschichte schwerlich gut ausgehen kann, macht schon die Erzählform klar, die alle Erlebnisse als Rückblick der trotzig in Jugendhaft sitzenden Rosie zeigt. Der Erstling der knapp dreißigjährigen Flämin Patrice Toye beeindruckte im Panorama der Berlinale 1999 gleichermaßen durch seine stimmige, fröstelnde Atmosphäre wie durch die überzeugend von der jungen Aranka Coppens verkörperte Jugendgeschichte voller schwer zu beherrschenden Emotionen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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