Gran Paradiso

BRD 1999 (Gran Paradiso) Regie Miguel Alexandre, 106 Min.

Er sitzt im Rollstuhl, sie im Schleudersitz: Lisa (Regula Grauwiller) ist die neue Physiotherapeutin in der Anstalt für geistig Behinderte. Mark (Ken Duken) gehört dort als Querschnittgelähmter eigentlich nicht hin, doch er jammert seinem Traum vom Bergsteigen derart noch, dass sich niemand traut, den aggressiv Frustrierten
wegzuschicken. Als Mark mit seinem Rollstuhl an der Kante des Daches steht, verspricht ihm Lisa die Verwirklichung seines Traums: Die Besteigung des Gran Paradiso!

Mit Hilfe eines Freundes im Strafvollzug wird ein kräftiges Hilfsteam zusammengestellt, die Behindertenband "Station 17" spielt auf der Tombola etwas Geld zusammen und mit einem Spezialrollstuhl geht es ab ins Gebirge.

Ein klassischer Stoff: Die Situation zwingt streitlustige und ziemlich inkompatible Jungs zusammen. Dazu die elementare Gewalt eines Viertausenders, eine Frau zwischen den Männern und wie immer bei Schulausflügen geht auch emotional eine Menge ab. Der herrische Mark kommandiert die Träger seiner Hochgebirgssänfte. Der jähzornige Wolf (Gregor Törsz) weiß alles besser, Edwin (Frank Giering) hat überhaupt keine Lust auf den Trip. Doch aus den zerstrittenen Hitzköpfen formt sich eine verschworene Gemeinschaft, die selbst einem Sturm trotzt. Nebenbei werden alte Rechnungen eingelöst.

"Gran Paradiso" erzählt eine an sich gute Geschichte mit einigen Aussetzern. Während das deutschsprachige Team ausnahmslos gut spielt, sind einige Dialoge zum Weglaufen oder in die Gletscherschluchtstürzen. Psychologie sowie Humor stimmen, und wo Unmögliches wahr wird, da können kleine Probleme schon mal unwichtig bleiben.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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