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Last of the High Kings

Irland 1996 (The Last Of The High Kings) Regie: David Keating, mit Jared Leto, Catherine O'Hara, Christina Ricci, Emily Mortimer, Lorraine Pilkington, Gabriel Byrne, Stephen Rea, 104 Min.

Frankie (Jared Leto) erlebt einen sehr schwungvollen Start an seinem letzten Schultag. Es ist der Juni des Jahres 1977 in einem Vorort von Dublin und Frankie stehen bis zu den Ergebnissen des Examens bange sechs Wochen bevor. Wie ein Häftling kratzt er sie in den Putz neben sein Bett.

Er stellt uns seine seeehr exzentrische Familie vor, die von zwei Mitgliedern des fahrenden Theater-Volkes gegründet wurde. Vater Da (Gabriel Byrne) lebt immer noch auf den Brettern der weiten Welt und fährt bei der Heimkehr regelmäßig das Gartentor über den Haufen. Zum Geburtstag hat Da einen Goldfisch und viele Bühnenzitate für seinen Sohn übrig. Die wilde irische Mutter (Catherine O'Hara) legt sich liebend gern mit protestantischen Nachbarn an und unterstützt verbissen ihren nationalistischen Abgeordneten bei den Wahlen. Die Siegesfeier wird allerdings durch alkoholisches Zutun von Frankie zu einer peinlichen Angelegenheit. Frankie ist ihr großer Stolz, denn er sei einer der letzten Nachfahren der irischen Könige: The last of the High Kings. Nach Frankies eigenem Kommentar, die den ganzen Film humorvoll lakonisch begleiten, ist sein kleiner Bruder mit einem Hirnschaden, allerdings der einzige Normale dieser Familie.

Ein oft verfilmter Lebensabschnitt gewinnt durch schillernde Figuren einen ganz eigenen Charme. Es ist alles Bekannte aus den Schulabschlußfilmen vorhanden: Die heimliche Fete, die Freundschaften und Trennungen, Zweifel und große Träume. Auch Frankie schwärmt zwei Frauen seiner Klasse hinterher und tatsächlich scheint sich etwas mit Jayne (Lorraine Pilkington) anzubahnen. Oder doch eher mit Romy (Emily Mortimer)? Um den Spaß am jugendlichen Verlegenheiten zu steigern, bekommt Frankie Besuch von seiner Nichte Erin (Christina Ricci) aus den USA, die sich prompt in ihn verliebt.

Elvis stirbt und Thin Lizzy dröhnt auf der Tonspur. Die Musik gibt dem Ganzen ein warmes, nestiges Grundgefühl. Wie viele Sommer-Filme lebt "Last of the High Kings" von der Atmosphäre, den Songs und seiner besonderen Stimmung. Ganz nebenbei erzählt "Last of the High Kings" viel über Irland und die Iren. Diese Geschichte ist eine leichte, undramatische Variante von "Mütter & Söhne", sie weht Glück und Sehnsucht aus fernen Zeiten heran.

Gabriel Byrne, der sich neben großen Auftritten in den üblichen Hollywood-Hits, sehr intensiv um den irischen Film kümmert, arbeitete mit dem Regisseur David Keating zusammen am Drehbuch. Auch andere Stars, die aus Irland stammen spielen kleine, tolle Rollen: Stephen Rea ("Crying Game") gibt einen volkstümlichen Taxifahrer und Colm Meaney ("The Snapper") den nationalistischen Abgeordneten.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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