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S.W.A.T. - Die Spezialeinheit
USA 2003 (S.W.A.T.) Regie Clark Johnson mit Samuel L. Jackson, Colin Farrell, Michelle Rodriguez 117 Min. FSK ab 16
Ach, der deutsche Film hat noch so viel nachzuholen. Etwa Filme über die Anti-Flugzeugentführer-Truppe GSG9. Sie sind tolle Ordnungshüter, echte Helden, einfach die besten usw. In den USA nennen sich die Kollegen "Special Weapons and Tactics", kurz S.W.A.T., hatten schon ein TV-Serie in den Siebzigern und werden jetzt in einem actionreichen Werbefilm gefeiert.
Jede Menge Fights, durch die Luft fliegende Autos, Feuergefechte und "in die Fresse" erwarten wir. Erwarten, und warten ... eine Stunde lang, in der - als sei es ein Bergman-Film - Figuren, Familien und Probleme eingeführt werden. Unser Held Jim Street (Colin Farrell aus "Nicht abheben" und "A.I.") handelte bei einem Einsatz voreilig und ist seitdem auf die Strafbank, sprich Waffenausgabe, verbannt. Bis der lässige Sergeant Dan "Hondo" Harrelson (Samuel L. Jackson) eine Spezialeinheit der Spezialtruppen aufbauen soll, echte Kerle aus altem Holz halt. Jim wird dazu gehören, und auch die knallharte Chris Sanchez (Michelle Rodriguez aus "Girlfight"). Es entsteht neues, vor allem SCHLAGkräftiges Team, das sich erst einmal miteinander prügelt. Dann wird noch Zeit mit Hard Rock verseuchten Trainingsmontagen verschwendet. Der Schurke mit dem lässigen französischen Slang (Olivier Martinez, "Untreu") ist mittlerweile längst eingeführt, verhaftet und schmort im Knast, während wir uns im Kino langweilen.
Nachdem die Besetzung mitsamt ihren Problemen versammelt ist, verrät man uns nach "schon" sechzig Minuten den Clou des Films: Der sehr gefährliche Häftling verspricht 100 Millionen Dollar für seine Befreiung. Das S.W.A.T.-Team soll ihn nur ins Gefängnis überführen, doch von überallher greifen verrückte sowie mehr oder weniger geschickte Kleinkrieger an. Die Flucht gelingt, aber unsere S.W.A.T.s geben so schnell nicht auf ...
Clark Johnsons Regiedebüt "S.W.A.T." wirkt streckenweise wie Rohmaterial, das noch mal geschnitten werden müsste. Die Standard-Action klingt sogar im englischen Original schlecht gespielt, eine Enttäuschung, selbst wenn man sich dafür begeistert, dass schon das Biertrinken nach Feierabend in eine Schlägerei ausartet und auf dem Kindergeburtstag selbstverständlich rumgeballert wird - wenn auch nur mit Wasser. Später gibt es wenigstens noch die erwartete Action, eine spannende Jagd im U-Bahntunnel und ein finaler Faustkampf zwischen Güterzügen. Colin Farrells neuer "Einsatz" enttäuscht, "Girlfighterin" Rodriguez macht sich in der Action-Schublade ganz gut, kann aber sicher mehr, als immer nur den rauen Kerl spielen. Vielleicht wollen wir diesen GSG9-Film doch nicht sehen ...
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